Typologie der Bandmitglieder
Jede große Rockband läßt sich schnell nach
einem einheitlichen Muster aufschlüsseln. Und nicht umsonst sind
es immer vier oder fünf Leute ...
Der Nette von nebenan
Ist staubtrocken, sieht nicht ganz so gut aus wie der Rest der Band. Alle lieben ihn. Sitzt oft am Schlagzeug (Nick Mason, Ringo Starr) und hat keinen ernsthaften Streß mit der Presse. Trägt kompositorisch nichts Wesentliches bei und ist bei einer eventuellen Reunion sofort mit am Start.
Das stille Genie
Der Schöngeist im Hintergrund, wird dauernd unterschätzt und leidet (natürlich Rick oder George H.) Muss sich von seinen Kollegen aus der ersten Reihe fertigmachen lassen und fliegt schon mal kurz aus der Kombo. Hat aber immer ein paar wesentliche Perlen ganz alleine komponiert. Was meistens erst posthum richtig auffällt.
Der Revoluzzer
Wenn er aussteigt, ist die Band erledigt, denn er ist das Mastermind. Er ist an häßlichen Schlammschlachten beteiligt ( Roger, R. Blackmore, Lennon) und legt sich mit der ganzen Welt an. Das Credo der Formation geht nur auf ihn zurück! Nicht für alles Geld der Welt würde er sich nochmal mit seinen Kollegen auf die Bühne stellen.
Der geldgeile Gutmensch
Hat sich als Superstar herübergerettet, führt die Fragmente der Band weiter oder ist die Band ganz allein, aufgefüllt mit guten Bühnenmusikern ( Paul McCartney oder unser Dave). Die Kritiker werfen ihm vor, er zerstöre den Mythos, indem er massenkompatibel aufspiele und noch reicher und dicker werde. Er selber ist darüber erhaben, Kohle hat er genug und macht das alles nur aus Spaß. Ausserdem folgen ihm ja Millionen in die Stadien.
Der Tote
Ist meistens keines natürlichen Todes erlegen und hat Legendenstatus. Kann sich nicht wehren, wenn Ex-Kollegen ein zerschrumpeltes Tonband von ihm finden und was klinisch reines dazuklampfen (Free As A Bird; John Lennon) oder gar wieder auftreten wollen (The Doors). Ganz zu schweigen von unsäglichen Best-Ofs, die immer kurz vor Weihnachten erscheinen und von den Witwen abgesegnet sind.
freundlich gespendet von Jens Genzel
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