V Der
Hierophant
Zugegeben, das Handle ist etwas eigenartig, so eine Mischung aus Hieroglyph
und Flaschenrückgabe, doch sind wir ja alle schlimmeres gewohnt.
Der Einfachheit halber können wir ihn auch einfach "Papst"
nennen, aber nachdem auch Polen sich so bezeichnen dürfen, ist
vielleicht etwas Differenzierung angebracht. Darum griff man auf sowas
obskures wie die Hohenpriester der eleusinischen Mysterien zurück.
Ein bißchen
sieht er auch aus wie Bruder Franziskus mit Lockenwicklern. In seiner
linken trägt er so ein Ding, mit dem die Bauarbeiter den Mörtel
anrühren, und er will uns damit zeigen, daß er auch praktisch
veranlagt wäre, wenn seine Oma nicht immer gedrängt hätte,
daß er einmal Bischof werden soll.
Zu seinen Füßen knien zwei Meßdiener, wie es sich
gehört, die sehen noch mehr aus, wie Bruder Franziskus, zumindest
von schräg oben Im Gegensatz zu diesem tragen sie aber Hosenträger.
Auf jedenfall sind sie nur sehr unvollkommen behaart und deshalb legen
sie dem Hierophanten wohl auch die Schere zu Füßen, damit
er sie an jemand anderes weitergebe, der mehr Haare hat. Zum Beispiel
an den Magier.
Wie alle hochrangigen Persönlichkeiten dieses Spiels, darf auch
der Hierophant zwischen zwei Säulen sitzen, allerdings sind seine
ein bißchen baufällig und er muß sie mit einer Hand
abstützen.
Die Bedeutung der Karte ist klar: Es wird an die Kirchensteuer erinnert,
wir sollen reichlich geben, am besten sogar unsere Verantwortung und
alles in den Schoß des Papstes legen, auf daß dieser es
wohlgefällig verwalte.
© Franziskus
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