VI Die
Liebenden
Wie schon der
Name sagt, kommen wir nun zu einem der ähhh... etwas schlüpfrigeren
Bilder, darum sind Tarotkarten auch nichts für kleine Kinder und
sollten immer gut weggeschlossen werden. Wir sehen eine nackte Frau
und einen ebensolchen, nicht besonders eindrucksvoll ausgestatteten
Mann, dessen Knack.... man leider nicht erkennen kann.
Die Frau ist, nichts anderes war
zu erwarten, eine Blondine, und würde auch bei Baywatch eine gute
Figur in diesen roten, engen, immer etwas zu knapp sitzenden, manchmal
nassen leicht transparenten Stretch-Badeanzügen machen. (...entschuldigung
.. die Phantasie ging mit mir durch)
Der Mann himmelt die Blondine
an, als sei es die Duplo-Fee, und eigentlich wäre es ein recht
hübsches und harmonisches Bild, befänden sich die beiden
nicht im Paradies. Daß sie dort sind, mag man an den eindeutigen,
plumpen Zeichen sehen, die in jeder Clio-Werbung auftauchen, Apfelbaum,
Schlange und das übliche Zeug aus der Kinderbibel eben.
Sie sind nämlich nicht
alleine, sondern ein ziemlich monströser Engel schwebt über
ihnen, als wäre er aus dem Vulkan im Hintergrund aufgestiegen.
Seine Spannweite entspricht ungefähr einer Douglas DC10 und die
Federn würden für ein nettes, warmes Oberbett reichen. Er
ist ein bißchen geschminkt und trägt eine Laubkrone, wie
bei einer Aufführung der Waldorfschule Mühlheim. Die Frau
schaut gebannt nach oben, wartet vielleicht, bis die blöde Wolke
endlich verschwindet und man sehen kann, was er drunter trägt,
oder ob er sie auf eine Pizza einlädt.
Alles in allem kann man jetzt
schon sagen, daß diese Dreiecksbeziehung nicht gut ausgeht. Wer
bekommt den Clio? Wer die Frau? Und wohin mit den ganzen Federn? Kein
Wunder, daß wir heute so mit dem anderen Geschlecht hadern, wenn
es damals schon so dumm gelaufen ist.
© Franziskus
|